Hüftdysplasie bei Säuglingen
Unter dem Begriff Hüftdysplasie werden eine Reihe Fehlstellungen der Knochen am Hüftgelenk verstanden. Solche Fehlbildungen können später im Laufe des Lebens zu weiteren Hüftproblemen und einem allgemein höheren Verschleiß der Hüftknochen führen. Sie ist eine häufige Fehlbildung bei Säuglingen, da 6 von 10 erstgeborenen Kindern diese aufweisen.
Wie entsteht eine Hüftdysplasie?
Sie ist zumindest teilweise erblich bedingt. Das Risiko der Fehlbildung steigt beim eigenen Kind um das 12-fache, wenn es vorher bereits in der Familie aufgetreten ist. Die intrauterinen und die postnatalen Körperpositionen haben aber auch einen starken Einfluss auf dessen Entstehung. Das liegt daran, dass Knochen und Gelenke von Säuglingen wesentlich weicher sind, als die von Erwachsenen. Speziell das Hüftgelenk, welches bei erwachsenen Menschen fast komplett aus dichten Knochen besteht, setzt sich beim Säugling hauptsächlich aus weniger dichtem Knorpel zusammen und ist damit wesentlich anfälliger für konstante Belastungen.
Wie kann man eine Hüftdysplasie vermeiden?
Was können Eltern dafür tun, die sichere Entwicklung der Hüfte ihres kleinen Kindes zu gewährleisten? Was die genetische Komponente und die intrauterine Position betrifft, gibt es leider wenig Möglichkeiten. Es ist aber gut dokumentiert, welche Körperhaltungen im Uterus schädlich und welche förderlich sind, wodurch ihr Arzt/ihr Ärztin direkt nach der Geburt entsprechende, therapeutische Maßnahmen einleiten kann. Nach der Geburt sollten sie darauf achten, dass ihr Kind nicht über längere Zeit mit grade ausgestreckten Beinen gelagert wird. Eine Lagerung mit gespreizten Beinen gilt in dieser Hinsicht als sicherer, da so kein zusätzlicher Druck auf das Hüftgelenk entsteht. Auch sollten sie beim "Pucken" darauf achten, wie sie ihr Kind einwickeln.
Was kann man tun, wenn eine Hüftdysplasie diagnostiziert wurde?
Wenn es trotzdem zu einer Hüftdysplasie kommt, sollten sie wissen, dass diese durchaus therapierbar ist. In der frühen Kindesentwicklung gibt es die Möglichkeit, die Fehlbildung durch therapeutische Behandlung und Positionierungshilfen wieder auszugleichen. Im späteren Alter, wenn die Knochen härter geworden sind, kann allerdings ein operativer Eingriff nötig sein.